Film von Bertram Verhaag im Lichtspielhaus Lauterbach

Liebe Alle,

Frau Dörr vom Lichtspielhaus Lauterbach informierte mich,
dass nun endlich „Der Bauer und sein Prinz“ läuft.

Sie schreibt:

Hallo Herr Hamel,
wir haben wieder einen Verhaag-Film im Programm…

Der Bauer und sein Prinz

Diese Doku schwirrt schon ganz lange auf meiner Wunschfilmliste herum und bekommt jetzt endlich den wohlverdienten Einsatz am:

Samstag, den 23.09. um 21:00 Uhr und

Montag, den 25.09. um 20:00 Uhr                                                  

Viele Grüße aus dem Lichtspielhaus

Ich werde mir den Film auf jeden Fall ansehen.

Mein Freund Josef Feilmeier ist total begeistert vom Film, er schreibt:

Am vergangenen Donnerstag sahen wir im Kino in Passau den neuen Film von Bertram Verhaag „Der Bauer und sein Prinz“. Der Kinosaal war übervoll besetzt und der Applaus hörte zum Schluss fast nicht mehr auf. Wer dabei war oder wer den Film schon gesehen hat, wird bestätigen, dass diesen Film jeder sehen sollte. Er zeigt eindrucksvoll, dass man heute sehr wohl noch gesund produzieren kann und dies sogar rentabel ist. Auch Prinz Charles muss für seinen Betrieb schwarze Zahlen erwirtschaften, und das macht er.

 

Warum bin ich der festen Überzeugung, dass den Film alle sehen sollten, um einem die Augen zu öffnen:

 

  • Ich kann hier mitreden, weil ich früher selbst ein „amtsberatungsgeschädigter Vollgasbauer“ war, bis ich merkte, warum die Beratung so erfolgt. Der Kontakt zu vielen Fachberatern der Firmen öffnete mir die Augen und ich erkannte, wie die amtliche Beratung gesteuert wird. Gut, dass es noch wenige dort gibt, die gegensteuern. Aber die werden meistens diskriminiert. Wenn bestimmte Herbstherbizide im Frühjahr danach Pilzkrankheiten auslösen usw., damit der Landwirt immer weitere Spritzmittel braucht. Usw. usw. usw.
  • Ich telefonierte letztes Jahr mit einem Institutsleiter im Osten Deutschlands. Dort werden seit einiger Zeit nur noch „Nichtauftragsuntersuchungen“ gemacht. Was heißt das? Wenn jemand heute z.B. Rückstandsuntersuchungen machen lässt, dann beantragt er die Untersuchung eines bestimmten Stoffs, z. B. DON-Wert. Das wird dann untersucht und muss auch bezahlt werden. In diesem Institut sucht man nach Pflanzenschutzmittelrückständen, die niemand in Auftrag gibt. Der Professor sagte mir ganz klar: „Wir finden so viel, dass eigentlich die meisten Spritzmittel sofort verboten werden müssten, weil in Futter- und Lebensmitteln hohe Rückstände vorhanden sind“. Die Folgen sind Krankheiten bei Mensch und Tier, was den Umsatz der Pharmaindustrie ankurbelt. Das wird aber alles verschwiegen. Welcher Politiker würde sich aber trauen, dies zu fordern, wenn sogar der DBV sich für die Pflanzenschutz- und Pharmaindustrie einsetzt? Naja, der Präsident ist ja zugleich Vorsitzender der Agrarindustrielobby FNL und damit verpflichtet, deren Wünsche zu vertreten. Warum deckt den Skandal niemand auf?
  • WICHTIG: Es muss ja nicht gleich alles BIO sein. Man kann übergangsweise auch konventionell gesund erzeugen. Um alles zu lernen, empfiehlt es sich, Schritt für Schritt auf mehr natürlich umzustellen. Ihr werdet sehen, wie gut das läuft. Wir arbeiten im Betrieb zwar schon fast ganz biologisch, aber ohne Zertifizierung (oft Geldschneiderei). Es stimmt wirklich, dass man mit einmal Striegeln im Getreide etwa 50 kg Stickstoff je ha mobilisiert, die man nicht nachstreuen muss, vom gesparten Unkrautmittel ganz zu schweigen. Oder dass Schädlinge von selbst verschwinden, wenn man nicht mehr behandelt (z.B. Getreidehähnchen). Ein Pflanzenschutzvertreter sagte einmal, wir wollen die Schädlinge ja nicht alle ausrotten, sondern nur eindämmen. Sonst bräuchten die Bauern künftig ja nichts mehr spritzen. Ebenso beizen wir Getreide schon lange nicht mehr – mit bestem Erfolg.
  • Felix Prinz zu Löwenstein schrieb das Buch. „Wir werden uns künftig ökologisch ernähren oder gar nicht mehr“. Auch dieses Buch sollte jeder Bürger einmal lesen. Mag sein, dass konventionelle Vollgaslandwirtschaft kurzfristig geringe Geldvorteile bringt. Der Gesamtbetriebsertrag ist aber bei natürlicher Bewirtschaftung eindeutig höher. Wie Prinz Charles klar erklärte: „Wir müssen dem Boden auch wieder etwas geben und nicht nur nehmen“. Durch Pestizide wird das Bodenleben immer weniger und deshalb braucht man immer mehr Dünger und künstlich hergestellte chemische Stoffe, oder auch intensivere und kraftraubende Maschinen zur Bearbeitung. Das bestätigen viele ehemalige Vollgasbauern. Und Ertrag ist nicht nur die Masse auf dem Erntewagen, sondern der gesamte Rest aus Einnahmen, Ausgaben, Bodenstabilität und Fruchtbarkeit, auch noch nach Generationen. Ebenso aber auch die Folgen – oder Nichtfolgen – von Mensch und Tier, die als nächsten Schritt die erzeugten Produkte zu sich nehmen.

Viele Grüße aus dem Passauer Land
Feilmeier Josef